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Dmitry Maloletov in Deutschland 
Interview zur deutschen Ausgabe

Малолетов Германия

Das Solokonzert des berühmten Gitarristen Dmitriy Maloletov aus Russland hat am 18. September 2018 in Hann. Münden großen Erfolg gefeiert.

 Dmitriy ist bekannt als Meister der TouchStyle-Technik, einer besonderen Spielweise, welche den Horizont der modernen Gitarre bedeutend erweitert. Beim Zuhörer wird der Eindruck erweckt, als würden zwei, oder sogar drei Gitarristen gleichzeitig verschiedene Partien spielen.

 Das Konzert wurde nicht nur durch atemberaubende Spieltechnik geprägt, sondern auch durch viele Eigenkompositionen, welche die romantische Musikerseele von Dmitriy wiederspiegeln.

 Nach dem Konzert konnten wir Dmitriy für ein Interview gewinnen und einige Fragen stellen.

___Wie fanden Sie das deutsche Publikum? Sind Sie bereits früher in Deutschland aufgetreten?

 

Deutschland ist das Land der hohen Musikkultur und der tiefen Traditionen. Ich liebe es hier aufzutreten, denn mein Stil spricht auch musikalisch gebildete Zuhörer an. Hier in Deutschland wird meine Musik und ungewöhnliche Spielweise sehr positiv aufgenommen und wohl geschätzt.

Ich war oft in Deutschland, meistens waren es Auftritte im Rahmen der Musikmesse in Frankfurt. Dieses Jahr, während der Tour, habe ich die Möglichkeit genossen in Freiburg, Hann. Münden,  und Dresden aufzutreten. Alle Konzerte sind gut gelaufen. Sehr schönes Publikum!

 

___Sie spielen mit der TouchStyle-Technik (ähnl. Two Handed Tapping). Wie lange haben Sie gebraucht, um diese Technik zu meistern?

 

Ich nutze diese Technik seit über 30 Jahren. Ich durfte diese von meinem Lehrer Vladimir Tkachenko während des Studiums an der Staatsuniversität für Kultur und Kunst in Belarus kennen lernen. Schon damals habe ich intuitiv verstanden, dass TouchStyle eine neue Stufe in der Evolution der Gitarrentechnik ist, und fing an mir diese Technik anzueignen. Nichtsdestotrotz habe ich parallel dazu in vielen anderen Projekten die traditionelle Spielart angewandt. Wie Sie sicherlich schon gemerkt haben, kombiniere ich in meinen Stücken verschiedene Spieltechniken. Insbesondere in dem Verschmelzen der traditionellen Spielweise mit modernen Ansätzen sehe ich die Zukunft der Gitarre.

Die Spieltechnik versteht sich als eine der Möglichkeiten musikalische Ideen zu verwirklichen. Genau aus diesem Grund lege ich viel Wert darauf, das Publikum nicht durch „Zirkustricks“, sondern durch die Kommunikation der Gefühle zu gewinnen.

 

___Ihr Programm beinhaltet Werke aus Jazz, Rock und sogar aus russischem Folk. Wie ermöglichen Sie die Verbindung dieser verschiedener Genres in einem Konzert?

 

Das Programm wird durch die Gitarre vereint. Das Besondere an der Gitarre ist, dass sie in jeder kulturellen Umgebung einen Platz findet, sei es spanisches Flamenco, amerikanischer Blues, russische Romanze oder Klassik.

Das Konzertprogramm ist konzipiert, die Schönheit und Vielseitigkeit der Gitarre zu zeigen, aber auch gleichzeitig den Fortschritt und die Perspektiven dieses Instrumentes zu illustrieren. Und natürlich möchte ich die Gitarre nicht nur von der reinen technischen Seite, sondern primär von der musikalischen Seite vorstellen. Sicherlich erlaubt die Stilvielfalt zusätzliche Abwechslung im Programm, da es in einem Solokonzert sehr anspruchsvoll ist, die Aufmerksamkeit des zeitgenössischen Publikums aufrecht zu halten.

 

___Beim Durchlesen Ihrer künstlerischen Biografie fiel uns die Information über Ihre pädagogischen Tätigkeiten auf, insbesondere, dass Sie viele bekannte Musiker unterrichtet haben. Der Gitarrist der deutschen Band U.D.O., Andrey Smirnov, ist einer davon. Setzen Sie das Unterrichten weiter fort?

 

Aktuell widme ich mich mehr der Konzerttätigkeit. Allerdings gibt es immer wieder Workshops an russischen und internationalen Lehrstätten.

Einige meiner ehemaligen Schüler haben es geschafft, weltweit bekannt zu werden. Einer davon ist Sergei Galoyan, der Autor von vielen bekannten Hits von „Ta Tu“ und anderen. Mein Stolz ist der Rockgitarrist Andrey Smirnov, der aktuell in der bekannten deutschen Band U.D.O. (gegründet von ehemaligen Sänger von Accept, Dirk Schneider) tätig ist. Bemerkenswert ist, dass diese Band mit dem Metal Hammer Award als „Best Live Band“ ausgezeichnet wurde.

Bereits in jungen Jahren fiel Andrey durch seine Spieltechnik auf, da er von Natur aus sehr geschickt und musikalisch begabt ist. Das allein reicht jedoch nicht aus, um die Gitarre zum Beruf zu machen und erst recht nicht, um Weltniveau zu erreichen. Viel Fleiß, Hingabe, Liebe zur Gitarre, Treue gegenüber der Musik und seinen Träumen – dies alles darf nicht fehlen, um erfolgreich zu werden. Andrey profitiert von all diesen Eigenschaften. Ich freue mich sehr für ihn.

 

___Was sind Ihre Zukunftspläne? Kommen Sie nächstes Jahr nach Deutschland?

 

Ja, natürlich. Diese Konzerte haben das Interesse des deutschen Publikums gegenüber meinem künstlerischen Schöpfen gezeigt. Ich habe bereits viele Einladungen aus Dresden, Köln und Hann. Münden. Es wird derzeit über Auftritte in anderen EU-Ländern verhandelt. Ich würde mich sehr freuen, wenn die Leser dieses Interviews meine Konzerte besuchen!

Und natürlich steht die Musikmesse in Frankfurt, als größte Ausstellung von Musikinstrumenten in Europa, bei mir auf der Agenda. Das ist nicht nur eine wunderbare Möglichkeit für den internationalen Austausch, sondern auch eine schöne Plattform zum Kennenlernen von Neuerungen aus dem technischen Bereich. Außerdem bin ich ein Endorser von „Sigma Guitars“, einer bekannten deutschen Gitarrenmarke, und tausche mich gern mit Herstellern und Entwicklern von Gitarren aus.

 

___Vielen Dank für das Interview, Dmitriy. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg und freuen uns Sie bald wieder in Deutschland begrüßen zu dürfen.

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